Einleitung
Faszination Fußball. Ein einfaches Spiel, an dem sich schon manche den Kopf zer- brochen haben und dessen sicher zum Erfolg führenden Schlüssel noch kein Mensch gefunden hat und nie einer finden wird, solange Menschen und nicht Roboter Fußball spielen.
Faszination Fußball. Das sind wir alle – Spieler, Schiedsrichter, Trainer, Vorstände und Zuschauer. Wir alle, die den Fußballsport lieben, so wie er ist.
Der wirkliche Beginn dessen, was wir heute unter “Fußball” verstehen, liegt in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts begründet. Es entwickelte sich zunächst auf den großen Internaten Englands und an den Universitäten von Oxford und Cambridge.
Die Notwendigkeit, durch eine übergeordnete Institution Regeln und Satzungen zu erfassen, führte am 26. Oktober 1863 in London zur Gründung der “Football- Association”, des Englischen Fußball- Verbandes.
Im Jahre 1871 wurde der englische “Cup” ins Leben gerufen, der bis heute einer der attraktivsten Wettbewerb der Fußball-Welt ist.
In den siebziger Jahren fand der Fußball dann seinen Weg über die Küsten Englands zum europäischen Kontinent.
1875 spielte erstmals ein Team der Oxford University in Deutschland. Mehrere deutsche Universitäten nahmen daraufhin Fußball in ihr Sportprogramm auf.
Der Fußball-Bazillus, der von den Britischen Inseln herübergeweht worden war, setzte sich zunächst an den Gymnasien fest.
Sport zu treiben war zwar ein Privileg der feinen Leute, aber unter Sport verstanden sie damals alles andere als Fußball. Deshalb war dieses neue Spiel beinahe überall verboten.
Es bedurfte also einiger sehr fortschrittlicher Männer, um dem Spiel Ansätze zur Verbreitung zu bieten.
Einer dieser Männer fand sich an dem Braunschweiger Gymnasium Martino-Catherineum, war Professor und hieß Konrad Koch. Er führte im Jahre 1872 als erster an seiner Schule einen sogenannten “Pflichtspielnachmittag” ein, weil er dieses neue Spiel als ein “sehr gutes erzieherisches und körperbildendes Mittel” betrachtete.
1874 gründete K. Koch einen Schüler-Fußballklub, dies war der erste Fußballverein auf deutschem Boden. Der Professor übersetzte auch die englischen Fußball-Regeln ins Deutsche. Da er jedoch seine mit Argwohn beobachtete Arbeit nach allen Seiten absichern musste, setzte er seinem Regelwerk einige spezielle Anweisungen voraus. Da hieß es z.B., dass bei Außentemperaturen von mehr als 100 Celsius nicht gespielt werden dürfe, um eine übermäßige Erhitzung der Spieler zu vermeiden.
Es war ebenfalls nicht erlaubt, das Spielfeld gegen den Ostwind anzulegen; die Spieler hatten wollene Unterwäsche zu tragen.
Ein anderer dieser Pioniere der ersten Stunde war Ferdinand Hüpper, der erste Präsident des heutigen Deutschen Fußball-Bundes, der schon 1865 in Neuwied mit englischen Schülern der dortigen Lehranstalt Fußball spielte.
Anfang der achtziger Jahre formierten sich zunächst Klubs in den großen Handelsstädten Hamburg, Frankfurt, Bremen, aber auch in Berlin, Köln und Nürnberg.
Der Fußballsport entwickelte sich in Deutschland jedoch nicht so schnell, wie das Lesen dieser Zeilen vermuten lässt. Denn es bedurfte in einer Zeit, da in England bereits die Profis kickten, im kaiserlichen Deutschland etlicher Zivilcourage und mitunter Gewalt, um ein Fußballspielchen zu machen. So jedenfalls ging es in jenen Landstrichen zu, wo der Fußball gegen Vorurteile anzukämpfen hatte. Doch die Lawine, die einmal ins Rollen gekommen war, konnte von niemandem mehr aufgehalten werden. Fußball wurde immer interessanter; es begann ein regel- rechter Siegeszug durch die deutschen Lande.
Auch das Siegerland wurde vom Fußball-Fieber ergriffen. So wurden in den Jahren zwischen 1908 und 1912 auch im Siegerland viele Fußball vereine gegründet, die zum Teil noch heute im Siegerländer Fußballgeschehen Tradition und deren Namen einen guten Klang haben.