Die Kriegsjahre und die schweren Jahre danach. . .

Aus einer Eintragung im Grundbuchamt Siegen geht hervor, dass der damalige Vereinsvorsitzende Ernst Breitenbach am 08.07.1940 den Antrag zur Vereinsregistrierung stellte. Der Antrag wurde unter der Urkundenrolle Nr. 307 über den Siegener Rechtsanwalt Artur Weiß, Bahnhofstraße 30, eingereicht. In dem beige- fügten Protokoll der Mitgliederversammlung vom 07.07.1940 in dem Vereinslokal Wagener war Ernst Breitenbach als Vorsitzender gewählt worden. In einem Schreiben ans Gericht Siegen erwähnt Ernst Breitenbach, daß das Gründungsprotokoll nicht vorgelegt werden kann, da dieses mit den Akten des Sportvereins bei dem Wohnhausbrand des damaligen Geschäftsführers Willi Scheib im Februar 1932 verbrannt sei. Laut seiner Feststellung sei der damalige Vereinsführer Gustav Flender und der Geschäftsführer Paul Müller gewesen. Die Zustimmung des Amtsgerichtes Siegen zur Eintragung erfolgte am 25.10.1940 unter der Vereinsregister-Nr. 215.

Inzwischen waren deutsche Armeen in mehrere Nachbarländer einmarschiert. Der 2. Weltkrieg begann fürchterliche Ausmaße anzunehmen. Es begann eine Zeit, in der mehr über den Krieg, als über den Fußball gesprochen wurde. Die Menschen hatten den Ernst der Lage erkannt.
Doch auch während der ersten Kriegsjahre lief der Spiel betrieb den Umständen entsprechend weiter.

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1. Mannschaft 1941/42
v.l.n.r.: Schneider, Ernst; Schwunk, Willi; Schneider, Josef; Daub, Karl; Stötzel, Albert; Wagener, Fritz; Ermert, Josef; Hof, Armin; Zöller; Krengel, H. Robert; Diehl, Franz; Vors. Breitenbach, Ernst

Meist wurden dann Spieler eingesetzt, die zu Wochenendbesuchen von den Fronten zurückkehrten.

Doch dann musste der Spiel betrieb endgültig eingestellt werden und 1945 zerfiel alles in Schutt und Asche. Am Ende dieses Krieges hatte der Verein den Tod von 27 gefallenen Spielern zu beklagen.

Man bezeichnete das Jahr 1945 nicht umsonst als das Jahr der Stunde Null. Ein verheerender Krieg hatte sein Ende gefunden mit all den Folgen, die ein solches Ereignis mit sich bringt. Schlimmer noch als in den Gründungsjahren waren alle Lebensbereiche erschüttert. Existenzfragen und das Suchen nach Chancen des Überlebens bestimmten die Situation. Für den SV Dreis- Tiefenbach hatte dieser Krieg ebenfalls bittere Auswirkungen. Aufopfernde Mühen, viel Selbstvertrauen und ein ausgeprägter Wille zur Initiative sind nötig, um auf diesem trostlosen Hintergrund das sportliche Geschehen wieder zu beleben und dem Vereinsleben neue Impulse zu geben.

Doch wie so oft im Leben gebar hier die Not Tugenden und Möglichkeiten, die uns heute aus der Sicht einer leistungsbezogenen Wohlstandsgesellschaft kaum realisier- bar erscheinen würden. So denkt man schon bald an eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes. Glück widerfährt dem Sportverein insofern, als unter den ersten Heimkehrern einige ehemalige Spieler sind. Darüber hinaus hat es einige gute Fußballer durch die Kriegswirren nach Dreis- Tiefenbach verschlagen.

Den gegebenen Schwierigkeiten, wie sie sich in der Beschaffung von Sportkleidung und notwendiger Ausstattung darstellen, begegnet man mit viel Phantasie und bewältigt sie auch. Für Geld ist in jenen Tagen kaum etwas zu bekommen. Normaler Erwerb ist nicht möglich. Nur auf dem Tauschwege oder im Rahmen der sogenannten “Zigarettenwährung” ist das Nötigste zu erhalten. Doch Resignation half nicht weiter, man ging vielmehr mit Tatkraft an die Lösung der anstehenden Probleme und man kam weiter.

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Turnier in Frechenhausen 1946
Bosch, Werner, Heinbach, Siegfried; Schmitz, Benny; Michel, Heinz; Bald, Heinz; Hellmann, Rudi; Krengel, H.R.; Schneider, Ernst; Hof, Artur; Rohleder, Robert Betreuer: Frevel Karl (li.) und Schöler Gustav (re.)

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Auf dem Bahnhof in Lixfeld/Hessen

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges waren Turner und Fußballer wieder unter einem Dach vereint. Auf Betreiben der Militärregierung wurden der Turnverein Eintracht und der Sportverein zu einer Sportgemeinschaft zusammengeschlossen.
In der ersten Zeit nach Beendigung des 2. Weltkrieges war das Turnen ganz verboten. Danach bestand die Verfügung, wonach der Turnbetrieb erst wieder aufgenommen werden durfte, wenn sich der Turnverein an bestehende örtliche Sportvereine anschließen würde. So kam dann der erneute Zusammenschluss zwischen Sportverein und Turnverein unter folgenden Bedingungen zustande:

Der Zusammenschluss der Vereine findet auf freiwilliger Basis statt.

2. Beide Vereinsnamen entfallen. Der neugegründete Verein trägt den Namen “Sportgemeinschaft Dreis- Tiefenbach”.

3. Erster Vorsitzender wird Ernst Breitenbach, zweiter Vorsitzender wird August Zimmermann.

4. Beide Abteilungen, Turnen und Fußball, behalten in Ausübung ihrer Tätigkeiten vollständige Handlungsfreiheit, nur die Kassengeschäfte werden zentral geführt.

Doch auch diesmal sollte es nur eine kurze Bindung bleiben. Bereits im Jahre 1952 fand dann auf Wunsch der Turnabteilung die Trennung vom Sportverein statt und die ursprünglichen Vereinsnamen wurden wieder angenommen.

Sportlich waren die Nachkriegsjahre sehr erfolgreich. Bereits im Jahre 1947 schaffte man den Aufstieg in die Bezirksklasse Siegerland, in der man sich bis zum Jahre 1953 halten konnte, mit einer Mannschaft und Spielern, die auch über die Grenzen des Siegerlandes hinaus bekannt wurden.

SV Dreis-Tiefenbach e.V. 1919

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